Sachbuch
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»Die
Zukunft wird in der Gegenwart
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Ausgangspunkt ist die Erkenntnis, daß in sozialen Systemen bestimmte Kräfte wirksam sind: einerseits die Tendenz zur Syntropie, zum Aufbau und zur Aufrechterhaltung von Ordnung, andererseits die Tendenz zur Entropie, zur Unordnung, zum Verfall. |
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Malerei und Plastik Auch
die bildende Kunst, soweit sie uns über den Kunstmarkt begegnet, befindet
sich in einem Zustand hochgradiger Entropie. Dies
gilt für die Malerei ebenso wie für die Bildhauerei. Hierzu gehört dreierlei:
Von
Siegfried Kracauer stammt der schöne Satz: Joseph Beuys, der als einer der bedeutend-sten Künstler unserer Zeit gehandelt wird, war ein Vertreter jener hochentropischen Philosophie, nach der jeder Mensch ein Künstler sei. Diesbezüglich sei einschränkend erwähnt, daß nur wenige dieser mittlerweile sechs Milliarden entscheidende Fertigkeit im Bereich der modernen Kunst beherrschen, nämlich die bereits erwähnte den Künstler Kunst der Vermarktung. Jeder Mensch ist ein Künstler, alles ist Kunst, alles ist erlaubt. Während die Malerei noch einige Beschrän-kungen bezüglich von Formaten und Farben setzt, ist die Freiheit im Bereich der sogenannten Objekte, Installationen und Happenings nahezu grenzenlos. Werfen wir einen kurzen Blick auf eines der wichtigsten modernen Kunstwerke: »Auf den ersten Blick kann hier der Besucher den Umfang des Werkes erfassen. Mächtige plastische Gebilde und filigrane Stücke, frei im Raum oder, wie die vier langen hohen Filzwin-kel mit dem Eurasienstab, hochaufgerichtet gegen die Wand gelehnt. Szenenbeherrschend in diesem Panorama sind die vier blockhaften Teile von >Grond< (1980/81) und jene hundert Schultafeln, die Beuys auf einem niedrigen Podest aus rohen Holzplanken als >Richtkräfte< (1974) arrangiert hat. . . . . .
. . Lassen wir diese Erkenntnisse einen Moment auf uns einwirken und runden
wir das Thema mit zwei Nachrichten ab, die ich ebenfalls der Tagespresse
entnahm: »Das dänische Kunstmuseum in Esbjerg, das in seinen Vitrinen den Künstler Christian Lammerz verwesende Schweine ausstellen ließ, will die sieben Kadaver für umgerechnet jeweils 18 000 Mark verkaufen. Schließlich handele es sich bei den toten Schweinen um Kunst, sagte Museumsdirektor Peter Meyer. . . DROGEN Eine weitere, besonders wirksame Variante der Erhöhung von sozialer Entropie besteht in der Verbreitung des Drogenkonsums. . . . . . . Jährlich sterben ca. 200 000 US-Bürger an den Folgen des Alkoholmißbrauchs und ca. 320 000 an den Folgen des Rauchens. . . . Auszug-Ende
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Prof.
Dr. Manfred Wöhlcke |
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behandelt als Waren und wird der steigende Lebensstandard von einer Zunahme neurotischer Störungen begleitet, kurzum: Dort leben kranke Menschen in einer gesunden Wirtschaft.. . Später wurde die Arbeitsteilung durch Taylor und Gilbreth unter dem Eindruck der Fließband-produktion in den Ford-Werken und in den Schlachthäusern von Chicago im Detail analysiert. Die
negativen Konsequenzen dieser Entwicklung haben Jean Charles Sismondi, Auguste
Comte, . . . daß der größte Teil der arbeitenden Bevölkerung in der modernen Gesellschaft aus Fachidioten unterschiedlichen Niveaus besteht, für deren berufliche Qualifikation ständig längere Ausbildungszeiten erforderlich werden. Daß dies zu psychischen Verkrüppelungen und einer entsprechenden Neurotisierung der gesamten Gesellschaft führt, liegt auf der Hand. ... Menschen fasziniert, der macht den großen Reibach, während die Anbieter von sinnvollen Produkten und Dienstleistungen in Konkurs gehen können. Diejenigen, die ihr Geld mit mühsamer täglicher Arbeit verdienen, sind sozusagen die Deppen der Marktwirtschaft. Die sogenannte Oberschicht, die heutzutage nur noch finanziell definiert wird und ihre historische Funktion als kulturelle bzw. ästhetische Elite längst verloren hat, rekrutiert sich also größtenteils aus Personen, die beträchtliche Erbschaften gemacht oder große Spekulationsgewinne erzielt haben. . . . Ebensowenig
wie der Unternehmer frei ist, ist der Kunde König. In Wahrheit ist der Kunde
ein geschundener Knecht, der sein in der Regel schmales Einkommen - von den
Ladenschlußzeiten gehetzt - für teuer zu deckende Grundbedürfnisse ausgeben
muß und den etwaigen Rest mittels einer raffinierten Werbung für zumeist unsinnige
Produkte aus der Tasche gezogen bekommt. .. . . Die Menschen werden allerdings in einem viel stärkeren Maße neurotisiert, was letztlich auf ihrer Unfähigkeit beruht, das Leben in der modernen Gesellschaft mit Sinn zu erfüllen. Diese innere Leere führt zu hektischen Ersatzhandlungen, die als Streß erlebt werden.. . . Beleuchten wir abschließend einige Aspekte der modernen Gesellschaft, die seitens der Soziologie nicht angemessen im Blick sind. Beginnen wir mit der Toleranz. >Sie wird von fortschrittlichen Zeitgenossen mit Gleichgültigkeit verwechselt<. . . . Das ist nicht nur das Ergebnis schwindender kollektiver Werte und Normen, sondern das Werk von Lobbies, welche die öffentliche Meinung beherrschen. . . . Diese Zeitgenossen sind eng verwandt mit den Bedenkenträgern und Gutmenschen. . . . . . . Noch ärgerlicher ist aber ihre ideologische Einäugigkeit. Auf dem linken Auge sind sie nämlich so gut wie blind, und man vermißt ihre aufgesetzte Empörung nicht nur dort, wo linke Kräfte destruktiv sind, sondern auch dort, wo die ausufernde Liberalität der modernen Gesellschaft sozialpatholo-gische Phänomene hervorbringt. Welcher unserer prominenten Bedenkenträger bzw. Gutmenschen hat sich zum Beispiel schon einmal kritisch zur Gewalt der »68er« geäußert? . . . .Oder zur Vertreibung aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten? Oder zu den Verbrechen der Roten Armee? Oder zum Drogenkonsum? Oder zur Jugend- und Ausländer-kriminalität? Oder zu den katastrophalen Zuständen an den deutschen Schulen? Es gibt noch hunderte Themen, die man hier aufzählen könnte. . . . Es ist kennzeichnend für die moderne, komplexe Gesellschaft, daß »law and Order« zu einem regelrechten Unwort geworden ist. Es wurde dazu von einer öffentlichkeitswirksamen Minderheit gemacht, die offenbar nichts von Gesetz und Ordnung hält. Logischerweise muß man daraus folgern, daß sie sich im Grunde für Anarchie und Chaos einsetzt. . . . . . . Vor dem Hintergrund der Musikgeschichte kann man wohl ohne größere Skrupel von einer dynamischen Zunahme der Entropie sprechen. . . . |
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geboren
1941, Soziologe. Er promovierte |
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AUSZÜGE |
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. . . (auch im Rahmen der Theorie der Autopoiesis) sind die meisten sozialen Systeme und Teilsysteme mehr oder weniger »offen«, und zwar um so »offener«, je komplexer und interdependenter sie sind. Ein isolierter Indianerstamm im Amazonasgebiet ist also weitgehend »geschlossen«, eine moderne Industriegesellschaft ist dagegen weitgehend »offen«. Dennoch ist der physikalische Entropiebegriff auch und gerade für das Verständnis »offener« sozialer Systeme hilfreich. Dies genau ist das Thema der vorliegenden Studie. Ich habe ein tiefes Verständnis
für zivilisatorische Dekadenz und glaube, daß Pessimisten letztlich mehr Realitätssinn
haben als Optimisten. Die ständigen Neuerungen machen mich tendenziell nervös.
Vor Jahren habe ich mir eine Formulierung notiert, die mir gut gefallen hat: Ich gehe davon aus, daß in allen Gesellschaften und ihren Teilsystemen ein Prozeß der sozialen Entropie wirksam ist, welcher der sozialen Syntropie, also jener Energie, die den Aufbau sozialer Ordnung und Differenzierung fördert, entgegenwirkt. Es bedarf immer eines angemessenen Aufwands an »sozialer Energie« (= spezialisierter Fertigkeiten und Arbeit), um die Struktur und Funktion sozialer Systeme und Teilsysteme aufzubauen, zu optimieren, zu erhalten und in einem sich verändernden Umfeld anzupassen. In einfachen gesellschaftlichen Systemen genügt dafür die Energie der Selbstorganisation - eben die Autopoiesis. . . . |
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Ich mache also nicht etwas Unbekanntes bekannt, sondern ich mache etwas Bekanntes bewußt. Beginnen wir mit Griechenland. Von
der hellenischen Hochkultur sind nur noch einige Statuen und Ruinen übriggeblieben.
Diese Wiege der europäischen Kultur ist der Entropie völlig zum Opfer gefallen,
und was an ihrer Stelle aufgebaut wurde und wird, zerfällt rascher, als es
aufwächst. Schon während der Implementierungs-phase einer Neuerung wirkt die
Entropie annähernd gleich stark wie die Kräfte des Aufbaus, . . .
. . . . In diese hat sich inzwischen aber auch eine moderne Unkultur eingewebt. Wir kennen sie aus der Zeitung, aber auch von eigenen Reiseerlebnissen. . . . Zentren Italiens - insbesondere die historischen Städte einschließlich der wunderbaren Kirchen - zu Rummelplätzen des internationalen Tourismus entwickelt haben. . . . . . . in jenen wenigen Gesellschaften, in denen die Marktwirtschaft zufriedenstellend funktioniert, machen die Maschinen die Menschen zu Maschinen, werden die Menschen schlechter |
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